Pünktchen und Anton von Erich Kästner
Feb
15
to Feb 29

Pünktchen und Anton von Erich Kästner

Erich Kästner. »Pünktchen und Anton« ab 6+

Reich und Arm, das sind Pünktchen und Anton. Pünktchen heißt eigentlich Luise und hat sich noch nie Sorgen machen müssen, etwa ob ausreichend Essen auf dem Tisch steht oder sie ein Dach über dem Kopf hat. Ihre Eltern sind nicht nur erfolgreich, sondern bringen auch jede Menge Geld nach Hause – wenn sie zu Hause sind. Grund zum Klagen hat Pünktchen nicht: Es gibt Ärmere auf dieser Welt, behaupten zumindest ihre Eltern. Anton zum Beispiel stammt nicht nur aus bescheidenen Verhältnissen, sondern hat seit kurzem auch eine kranke Mutter daheim, um die er sich kümmern muss. Nach der Schule geht er arbeiten, damit die beiden über die Runden kommen. Doch Pünktchen hat die vermeintlich rettende Idee: Sie will für Anton betteln gehen. Zusammen mit ihrem Kindermädchen Fräulein Andacht macht sie sich an die nächtliche Arbeit, und schon bald kommt ein wenig Geld in die Kasse. Doch Pünktchen und Anton haben die Rechnung ohne den Freund von Fräulein Andacht gemacht – denn der ist, was die Erwachsenen einen »Kriminellen« nennen. Mit vereinten Kräften sollen sie seinen Machenschaften ein Ende bereiten. Ob sie es schaffen, im Kampf gegen einen Erwachsenen zu bestehen?

Dass Armut nicht immer etwas mit Geld zu tun hat und dass es gar nicht einfach ist, Freundschaft trotz der gesellschaftlichen Barrieren wachsen zu lassen, erzählt Erich Kästners berühmter Vorkriegsroman. Er zeigt, wie es trotzdem gelingen kann und was die Kraft einer Freundschaft zu bewirken vermag – und nicht zuletzt, wie unvoreingenommen der Blick von Kindern auf die Welt sein kann. Ein Blick, der Unterschiede nicht als Hürde wahrnimmt, sondern als Herausforderung, aufeinander zuzugehen. Und wer weiß: Vielleicht bräuchte es gar nicht so viel mehr, damit die Welt eine bessere würde?
In Kästners Geschichte haben nicht die einen alles und die anderen nichts. Vielmehr haben alle etwas anderes und wenn dieses geteilt wird, hat jede*r plötzlich alles.


Aufführungsrechte: Verlag für Kindertheater Weitendorf, Hamburg

Pünktchen PoggeKatharina Stadtmann

Anton GastJonas Graber

Frau PoggeUrsula Anna Baumgartner

Herr PoggeFrank Engelhardt

Frau GastClaudia Waldherr

BertaPetra Strasser

InesShirina Granmayeh

RobertHaris Ademovic

Gottfried Klepperbein Stefan Rosenthal

Herr Bremser / Polizist Uwe Achilles

RegieNicole Claudia Weber

Bühnenbild Daniel Sommergruber

Kostümbild Nina Holzapfel

Licht Barbara Zukal

Dramaturgie Sarah Caliciotti

Assistenz und Inspizienz Natalie Ogris

Hospitanz Fabian Tastel

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KASSANDRA Sommerspiele Melk
Jun
14
to Jun 29

KASSANDRA Sommerspiele Melk

Der Legende nach begehrte Gott Apollon die trojanische Königstochter Kassandra so sehr, dass er ihr die Gabe der Weissagung schenkte. Als sie jedoch seine Verführungsversuche zurückwies, belegte er sie mit einem Fluch: Niemand soll ihr Glauben schenken. So gilt sie als tragische Heldin, die immer das Unheil voraussah, aber niemals Gehör fand.

Die mit dem ARD-Hörspielpreis ausgezeichnete Autorin Magda Woitzuck verlässt in ihrer Fassung den göttlichen Rahmen, die seherische Fähigkeite Kassandras bleibt: So treffen an diesem Abend Prophezeiungen auf eigensinnige Skepsis, das Warnen vor Gefahren auf ein überhebliches Machtgehabe und das Erkennen von Unausweichlichem dem sturen Beharren auf dem Status quo.

Kassandra und die Frauen Trojas ist nicht bloß die Schilderung des trojanischen Krieges aus weiblicher Perspektive; vielmehr ist dieser Abend die moderne Erzählung eines antiken Mythos, die unsere eigenen Verhaltensmuster und Denkweisen in Frage stellt.

 

Regie: Christina Gegenbauer
Bühne: Daniel Sommergruber
Kostüme: Julia Klug & Nina Holzapfel
Musik: Nikolaj Efendi
Dramturgie : Olivia Scarr

 

Ensemble:
Isabella Knöll
Claudia Carus
Julia Jelinek
Sophie Prusa
u.a.

 Auftragswerk der Sommerspiele Melk, Aufführungssrechte beim Thomas Sessler Verlag

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WANJA. DERNIÈRE RÉBELLION nach Anton Tschechow
Feb
23
to Feb 26

WANJA. DERNIÈRE RÉBELLION nach Anton Tschechow

Die Endzeit ist gekommen. Während sich die Menschheit seit Beginn der 20er Jahre von Krise zu Krise manövriert, werden in Österreich Luxus-Chalets mit autonomer Energieversorgung gebaut – ein, wie die Medien es nannten, „Weltuntergangsdorf“. Eine Herberge des Überdauerns für die Eliten dieser Welt? Die Illusion des Versuchs einer Selbsthilfe, denn direkt darunter liegt ja eine Gaspipeline. Bleibt nur die Frage, wie das Gas in die Pipeline kommt, wenn das Ende gekommen ist und lediglich die Bewohner*innen des Dorfs die Katastrophen unserer Zeit überwunden haben. Das Unterliegen der Gewalt des Bestehenden.

Teestunde. Der Samowar ist heiß – alles ist wie immer. Doch die gewohnte Routine wird durch das Eintreffen des Kunstprofessors Serebrjaków gestört. Begleitet von seiner neuen Frau, entflohen die beiden der Stadt, um die kommende gemeinsame Zeit im Chalet seiner verstorbenen Frau zu überdauern. Deren Bruder Wanja, der Verwalter des Anwesens, ist großer Fan des Kunstprofessors und hat diesen mit den Einnahmen des Guts in der Stadt unterstützt, nur um nun festzustellen, dass dieser nichts erreicht hat. Trägheit macht sich breit, bis der Professor enthüllt, dass er plane das Chalet zu verkaufen. Es folgen Schüsse. Als Serebrjaków und seine Frau abreisen, kehrt alles zur Routine zurück. Was bleibt, ist die Frage nach dem Sinn. Der Samowar ist heiß.

Harald Posch erzählt mit Tschechows Stück von restaurativen Eliten einer durchökonomisierten Gesellschaft, die in starren Mustern einer Vergangenheit anhängen, welche von Rücksichtslosigkeit, Ungleichheit und Raubbau auf Kosten der Schwächsten geprägt war. Durch Bequemlichkeit und innere Monotonie gebremst, ist diese Gesellschaft nicht fähig, altbewährte Muster und Lebensprinzipien zu überdenken und zu durchbrechen – und begräbt dadurch den Schritt in eine neue Zeit. Ist dies die Endzeit oder braucht es eine letzte Rebellion?

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